Erwartungen rund um das Thema Schlaf

Mai 19, 2017 | Schlaf Tipps, Tagesroutine

von Rachael Kullmann & Hanna Saar

von Rachael Kullmann & Hanna Saar

Rachael ist die Gründerin von Süsse Babyträume und eine zertifizierte Schlafberaterin für Babys und Kleinkinder. Seit 2015 hilft sie Eltern mit Schlafmangel, den Schlaf ihrer Kinder zu verbessern. Als Mutter von vier Kindern weiß sie aus erster Hand, wie wichtig Schlaf für das Wohlbefinden der ganzen Familie ist.

Hanna ist Psychologin und Schlafberaterin, die mit über 300 Familien individuell gearbeitet und Hunderte weitere in Online-Webinaren und Schlafkursen unterrichtet hat. Sie ist Mutter von drei lebhaften kleinen Mädchen, deren Schlafprobleme ihr Wissen auf die Probe gestellt haben.

Geht es Ihnen auch so, dass Sie sich manchmal unsicher und überwältigt fühlen mit all den Ratschlägen rund um das Thema Babyschlaf? Was ist normal?

Wir als Mütter sind oftmals in der Gefahr uns mit anderen Müttern zu vergleichen oder auch, unsere Kinder mit anderen zu vergleichen (vor allem auch wenn es um das Thema Schlaf geht!).   

Wenn Ihr Baby gut schläft ist dies super! Es scheint so, als würden manche Babys irgendwie den Schlaf besser finden als andere. Auch die Persönlichkeit spielt dabei eine grosse Rolle.  Wie dem auch sei, es gibt andere Babys die aus irgendeinem Grund mehr Mühe haben zum Schlafen. Dies kann für die Eltern sehr ermüdend und frustrierend sein und einen Nachgeschmack von Unsicherheit hinterlassen. Hier hilft es als Eltern realistische Erwartungen an die Kinder zu haben. Wenn wir erwarten, dass unser Neugeborenes schon stundenweise am Stück schläft, werden wir wohl oder übel enttäuscht werden.

Wie viel Schlaf braucht Ihr Kind wirklich? Erfahren Sie die altersgerechte Erwartungen für Schlaf von Geburt bis 3 Jahren.

Realistische Erwartungen im Babyschlaf

Aber was sind realistische Erwartungen? Lasst uns zusammen einen Blick auf die verschiedenen Altersgruppen werfen und sehen, was wir rein biologisch gesehen in diesem Alter von ihnen im Bezug auf Schlaf erwarten können:

  • Neugeborene (0-12 Wochen alt): Wachen normalerweise alle 2-4h in der Nacht auf um gestillt zu werden. Es kann sein, dass sie eine längere Schlafenszeit haben (4-5h). Neugeborene haben 3-5 Schläfchen während dem Tag und dazwischen nur kurze Wachzeiten. In unserem Neugeborenen Leitfaden finden Sie Beispiele für den Tagesrhythmus von Woche zu Woche und viele hilfreiche Tipps für den Schlaf von Neugeborenen.
  • 3-6 Monate Fangen an etwas längere Schlafzeiten in der Nacht zu haben, sofern sie gut an Gewicht zulegen (5-8h). Müssen meistens noch 2-3 Mal in der Nacht gestillt werden. Haben meistens noch 3-4 Schläfchen am Tag.
  • 6-9 Monate Können meistens 6-10h in der Nacht am Stück schlafen und müssen noch 1-3 Mal gestillt werden. Zu diesem Zeitpunkt lassen sie das 3. Schläfchen ausfallen und fangen an Festnahrung zu sich zu nehmen.
  • 9-12 Monate: Können manchmal in diesem Alter schon 11-12h in der Nacht durchschlafen. Es kann aber auch sein, dass sie noch 1-2x erwachen um gestillt zu werden. 2 Schläfchen während dem Tag.
  • 12-18 Monate Nach 12 Monaten ist in den meisten Fällen Hunger kein Grund mehr, dass ein Kind in der Nacht aufwacht. Die meisten Babys sind fähig, sofern das Gewicht gut ist,  11-12h in der Nacht durchzuschlafen. Babys sollten in diesem Alter vorwiegend feste Nahrung zu sich nehmen und 2 Mal am Tag ein Schläfchen machen.
  • 18 Monate+ Meistens fällt das Schläfchen am Morgen mit ca. 18 Monaten weg und übrig bleibt nur noch ein Schläfchen nach dem Mittagessen. Wenn das Baby in diesem Alter immer noch in der Nacht aufwacht, hat es sicher keinen Hunger und das Problem muss bei den Schlafgewohnheiten, der Schlafumgebung, der Ernährung u.s.w. gesucht werden. Der Mittagsschlaf fällt zwischen 2.5-3.5 Jahren ganz weg.   

Wenn Sie einen altersgerechten, optimalen Tagesrhythmus für Ihr Kind erstellen möchten, lesen Sie unser Traumhafte Tagesroutinen Handbuch. Darin finden Sie Tagesabläufe, die für besten Schlaf optimiert sind, sowie wertvolle Tipps und Tricks, wie Sie diese erfolgreich umsetzen und mit Rückschlägen, Entwicklungsmeilensteinen und Übergängen umgehen können.

Bitte denken Sie daran, dass dies nur eine grobe Übersicht ist und je nach Gewicht und Entwicklung des Babys individuell hingeschaut werden muss. Wenn Sie aber mit dem Schlafverhalten Ihres Kindes zufrieden sind, dann müssen Sie natürlich keine Anpassungen vornehmen!

Nichts desto trotz, wenn Sie sich entscheiden einige Änderungen vornehmen zu wollen, dann versichern Sie sich ganz zu Beginn, dass Ihre angestrebten Ziele altersgerecht sind. Seien Sie sich auch bewusst, dass es mindestens 2-3 Wochen dauern wird, bis sich die neuen Gewohnheiten gefestigt haben.

Realistische Erwartungen zu haben hilft Ihnen ruhig zu bleiben, dies wird auch eine positive Auswirkung auf Ihr Kind haben.

Wenn Sie mehr Beratung und Unterstützung bei der Entwöhnung der nicht hilfreichen Schlafgewohnheiten Ihres Babys in einer respektvollen Weise benötigen (die zu Ihrer Familie passt), dann melden Sie sich zu unserem Schlafkurs für Babys und Kleinkinder an! Ihr könntet alle in schon ein paar Wochen besser schlafen!

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