Zu kurze Schläfchen und Nickerchen

Jun 16, 2016 | Beliebt, Schlaf Tipps, Tagesroutine

von Rachael Kullmann & Hanna Saar

von Rachael Kullmann & Hanna Saar

Rachael ist die Gründerin von Süsse Babyträume und eine zertifizierte Schlafberaterin für Babys und Kleinkinder. Seit 2015 hilft sie Eltern mit Schlafmangel, den Schlaf ihrer Kinder zu verbessern. Als Mutter von vier Kindern weiß sie aus erster Hand, wie wichtig Schlaf für das Wohlbefinden der ganzen Familie ist.

Hanna ist Psychologin und Schlafberaterin, die mit über 300 Familien individuell gearbeitet und Hunderte weitere in Online-Webinaren und Schlafkursen unterrichtet hat. Sie ist Mutter von drei lebhaften kleinen Mädchen, deren Schlafprobleme ihr Wissen auf die Probe gestellt haben.

Was sind kurze Schläfchen und wann sind sie ein Problem?

Die Definition von „kurze Schläfchen“ ist, wenn ein Schläfchen weniger als 1 Stunde lang andauert, also nur ein Nickerchen darstellt. Dies ist im Neugeborenenalter durchaus normal (sehe unten), kann aber im Alter von 4 bis 5 Monaten zu Übermüdung führen, was wiederum weitere Schlafstörungen zur Folge hat.

Schläft dein Baby Tagsüber nur 30-45 Minuten? Finde heraus, warum dein Kind nur kürze Nickerchen macht, und wie du das ändern kannst!

Kurze Schläfchen bei Neugeborenen: Babys unter 16 Wochen

Neugeborene sind sehr schläfrig und können tagsüber manchmal 2-3 h am Stück schlafen, aber kurze Schläfchen (manchmal sogar nur 5-20 Minuten lang) sind in den ersten Lebenswochen Ihres Babys normal und üblich. Zwischen 6-8 Wochen fängt der Biorhythmus eines Babys an sich zu festigen und 45-minütige Schlafzyklen werden erkennbar. Daher sind auch kurze Schläfchen ganz normal in diesem Alter und viele Babys, die früher ein langes Schläfchen gemacht haben, fangen an nur kurze Nickerchen zu machen.

Wenn Ihr Baby junger als 16 Wochen, mit 4 kürzeren Schläfchen pro Tag (45-60min) zufrieden ist und die Wachzeiten zwischen den Schläfchen dem Alter vom Baby entsprechen (wenn Sie nicht wissen, ob das der Fall ist oder nicht, finden Sie in unserem Neugeborenen Leitfaden Beispiele für den Tagesrhythmus von Woche zu Woche), dann können Sie alles gut so sein lassen!

Allerdings kann es sein, dass Ihr Baby, wenn es um die 16 Wochen alt ist, mehr anfängt zu quengeln. Das ist häufig das Ergebnis von zu kurzen Schläfchen. Schläfchen, die länger als 1 h sind, sind erholsamer als die unter einer Stunde.

Kurze Schläfchen bei Babys: Babys älter als 16 Wochen

Wenn Ihr Baby älter als 16 Wochen alt ist und nur kurze Schläfchen macht, dann ist die Chance hoch, dass es übermüdet ist. Babys, die unter Übermüdung leiden, sind nicht nur tagsüber quengelig, sondern können auch von einem gestörten Nachtschlaf betroffen sein. Dies führt zu noch größerer Übermüdung und somit auch zu Schlafproblemen am Tag. So geht der Teufelskreis weiter und weiter.

Aus diesem Grund empfehle ich, dass Sie Ihrem Baby ab 16 Wochen (spätestens) helfen die Schlafzyklen zu verbinden, damit es länger am Stück schlafen kann und so weniger übermüdet ist.

So können Sie die Schläfchen ihres Babys verlängern

Hier sind die häufigsten Fehler Eltern machen, die zu kurze Schläfchen führen, und wie Sie diese Fehler vermeiden können:

  • Eine zu lange Wachzeit zwischen den Schläfchen (führt zu Übermüdung!): Wenn Sie probieren Ihr Baby länger wach zu behalten, um es müde zu machen, damit es länger schläft, dann wird dies sehr wahrscheinlich fehlschlagen. Achten Sie darauf, dass Sie Ihr Baby ins Bett bringen, wenn es müde und nicht schon übermüdet ist. Unser Tagesroutinen Handbuch kann hier eine hilfreiche Ressource sein, da er Monat für Monat altersgerechte Wachzeiten angibt, so dass Sie Übermüdung vermeiden und auch längere Schläfchen fördern können.
  • Schlafassoziationen: In diesem Alter können Schlafassoziationen wie ein Nuggi, das Einschlafstillen oder Schlaf in Bewegung (Kinderwagen, Schaukeln, usw.) zu Problemen führen. Nach einem 45 minütigen Schlafzyklus kommt Ihr Baby in eine Leichtschlafphase und wird sich nach den Dingen umschauen, die beim Einschlafen vorhanden waren (Nuggi, Brust, Schaukelbewegung) um wieder Einschlafen zu können. Wenn sich die Schlafumgebung verändert hat oder eben diese Einschlafhilfen nicht mehr vorhanden sind und Ihr Baby diesen Zustand von sich aus nicht wieder herstellen kann, dann wird es ganz aufwachen. Zudem wird es ihm dann natürlich schwer fallen wieder einzuschlafen. Schlafcoaching ist bei diesem Problem sehr effektiv und kann einem Baby helfen die ungünstigen Schlafassoziationen abzutrainieren.
  • Die Schlafumgebung ist zu hell: Melatonin (das schläfrig machende Hormon) wird nur im Dunkeln produziert. Aus diesem Grund schlafen Babys generell besser, wenn es dunkel ist. In einer Leichtschlafphase, die nach 45 Minuten eintritt, kann Licht einen störenden Einfluss haben und zur Folge haben, dass das Baby ganz aufwacht.
  • Routine und Unbeständigkeit: Babys schlafen generell am besten, wenn ihr Tagesrhythmus mehr oder weniger gleich bleibt. Zusätzlich kann es ihr Baby verwirren, wenn Sie es manchmal stillen bis es einschläft und andere Male erwarten, dass es selber und alleine einschläft.  Probieren Sie Ihr Schlafritual bei allen Schläfchen durchzuziehen und gleich zu behalten. Wenn möglich schauen sie auch darauf, dass Ihr Baby immer am gleichen Ort schläft. Beim anschaffen eine altersgerechte, Schlaf-optimierte Tagesroutine für Ihr Baby hilft Ihnen das Traumhafte Tagesroutinen Handbuch.

Ich hoffe, dass Sie diese Informationen hilfreich fanden und dass Sie diese praktischen Tipps benutzen können, um den Schlaf Ihrer Familie zu verbessern.

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